buerokraten.alchima.de - Wasserschutz frißt Heimat auf!

Wenn Du zu den Bürokraten gehst, vergiß das Gesetzbuch nicht.

Sonst tanzt Du vielleicht einen bürokratischen Ringelreihen, der Zeit, Energie und Geld kostet.*

 

Für den Wasserschutz verlangten Augsburger Bürokraten einen Kanal und für das Liegen des Kanals in der Straße eine Sondernutzungsgebühr. Das ist u.a. jene Gebühr, die Wirte für Ausschankflächen im Straßenraum bezahlen, womit sie ein richtiges Geschäft machen. Platzmiete! Für einen Abwasserkanal im Wasserschutzgebiet. O Umweltstadt Augsburg!

Mit diesem Kanal macht das Klärwerk dauerhaft sein Geschäft. Warum nicht auch die Straßenbürokraten? Sie versuchten es monatelang, bis wir draufkamen:

Satzung über Straßensondernutzungen in der Stadt Augsburg: § 7 Abs. 5 a Keine Gebühren werden erhoben für Sondernutzungen, an denen ein überwiegend öffentliches Interesse besteht.

Der Kanal ist im Wasserschutzgebiet, wo die Stadtwerke eine Biokläranlage nicht akzeptieren wollten. Damit ist er, obwohl privat, für das öffentliche Interesse. Fein!

 

* Wir dachten, alles über Kanäle stünde in der Entwässerungssatzung. Dort ist die Belassung von Anschlußkanälen in öffentlichen Straßen kostenlos gestattet. Doch die Definition des Anschlußkanals ist das Stück vom Hauptstraßenkanal bis zum ersten Schacht am Haus.

So verlangten die Bürokraten kurzerhand von uns einen zusätzlichen Schacht neben der Hauptstraße, der für unser System unnötig ist! Das war dann der erste Schacht und er sollte die Platzmiete für die restliche Strecke zum Haus rechtfertigen. Von diesem unnötigen Schacht war die Augsburger Bürokratie nicht mehr abzubringen.


Wasserschutz und Umweltkompetenz in Augsburg? - Bürokraten bekämpften einen Abwasserkanal für’s Wasserschutzgebiet, den sie aufgrund ihrer Verordnung selbst verlangten.

Satire von Karin Brandl

Brillen für die Bürokratie ISBN 978-3-932669-09-5  im Buchhandel erhältlich