buerokraten.alchima.de   Transparenz in Augsburg

Ein typisches Siedlerhaus ...

Hier war schon immer ein Haus. Das Foto unten zeigt das Siedlerhaus im Jahr 1954 von der Martinistraße aus fotografiert, die im Vordergrund sichtbar ist, zwischen Straße und Haus lagen Krautgärten und Wiesen, es gab hier noch keine Kleingärten.

Foto privat, mit freundlicher Genehmigung von H. Winkler

rechts oben: das Siedlerhaus im Augsburger Stadtteil Haunstetten im Jahr 2002 

Das genehmigte Wohnhaus, stand schon lange westlich vom Lochbach am öffentlichen Weg, als unsere Familie es Ende der 1950er Jahre erwarb. Mit Genehmigung entstand 1965 eine Garage zum Wohnhaus. In der Umgebung gab es damals keine Kleingärten!

Die Kleingärten kamen erst viel später

Auf der östlichen Kanalseite errichtete ein Verein, der sich Stadtverband Haunstetten der Kleingärtner e.V. nennt, 1967 seine Kleingartenanlagen. Später bebauten Eigentümer und Pächter der Kraut- und Gemüsegärten auch die westlichen Grundstücke. So wurde das bestandsgeschützte Siedlerhaus nach und nach mit Kleingärten umgeben, das Luftbild zeigt die heutige Situation.

2004 wurde von der Stadt Augsburg der Umbau des Siedlerhauses genehmigt.

... modern umgebaut!

Für das ehemalige Siedlerhaus wurde 2004 der Anbau und eine Aufstockung genehmigt. Es versteckt sich im neuen Gebäude. Der alte Dachstuhl und die Giebel wurden abgetragen, obenauf kam ein neues Vollgeschoß mit Pultdach.

Der neue Anbau erhielt ein gegenläufiges Dach und eine Lärchenholzschalung.

Foto rechts: das Genehmigungsmodell.

 

 

 

 

 

 

Der Umbau war nicht schwierig

Nur der Bau des privaten Anschlußkanals (Auflage!) sollte durch bürokratische Hinterlistigkeiten und Hürden verunmöglicht werden, was aber nicht gelang. Bürokraten bekämpften den privaten Abwasserkanal, den sie per Verordnung für den Wasserschutz verlangten.

2002 begann der holprige Genehmigungsweg. Mit bürokratischen Blockaden dauerte es 5 Jahre, aber dann war der private Abwasserkanal fertig! Meine Satire Brillen für die Bürokratie greift diese Erlebnisse humorvoll auf.

Wie später das Bayerische Staatsministerium für Umwelt feststellte, hätte die Stadt Augsburg den Kanal selber legen müssen. Er wurde bei der Genehmigung nur zur Auflage gemacht, weil man die Realisierung des privaten Anschlußkanals verhindern wollte.

 

„Wollte euer Häusl jemand haben?”

fragte die Stadträtin, der wir die vielen bürokratischen Hürden bei unserem Kanal schilderten. „Von sich aus wird ein Amt so nicht tätig. Hinter sowas steckt immer ein Nachbar!” sagte sie. Bauamt, Denkmalschutz, Abwasserbetrieb, Umweltbehörde, Wasserbau, Straßenbeleuchtung, all das eignet sich. Aus heiterem Himmel errichten Bürokraten Anwohnern beim Umbau ihres Häuschens Hürden. Ist die eine bewältigt, folgt die nächste.

Wem sowas passiert, der sollte an gut vernetzte Privatpersonen denken. Vielleicht begehrt jemand die Immobilie und benutzt die willfährige Verwaltung?

 

Wasserschutz von Bürokraten mißbraucht

Wie gewissenlose Bürokraten ihren Mitbürgern persönlich schaden 

Brillen für die Bürokratie Satire von Karin Brandl

ISBN 978-3-932669-09-5, 12,80 Euro   erhältlich im Buchhandel

Eine kurzsichtige Bürokratenschaft will Josefa und Franz ihr Haus im Wasserschutzgebiet mit allerlei Hinterlist entreißen. Doch die beiden lassen sich nicht entmutigen. Es geht um ihre Heimat, der ein Kanal fehlt. Sie kämpfen sich durch den Bürokratendschungel, in dem ein böser Geist regiert ...

Rezension in der DAZ Augsburg