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Kleine Wasserkraft oft nicht ökologisch! Kleinwasserkraftwerke tragen nur 0,26 % zur Gesamtstromerzeugung in Deutschland bei Als
Energieerzeuger sind sie bedeutungslos. Alle Kleinen und Kleinsten Wasserkraftwerke in Deutschland machen nur 0,26 % der Gesamtstromerzeugung Deutschlands aus. Für die Energiewende sind sie unerheblich!
- Kleinwasserkraftwerk - unter 1000 kW/h Leistung
- Kleinstwasserkraftwerk - weniger als 100 kW/h
Doch der ökologische Schaden durch die Kleine Wasserkraft ist immens, z.B. für die Gewässer und die Tierwelt. Ökologische Anforderungen werden oft nicht erfüllt. Es fehlen z.B. Fischtreppen.
So können die Fische an den Stauanlagen nicht vorbei. Manche werden vom Turbinensog festgehalten und verenden im Rechen, kleinere Exemplare gehen durch den Rechen und die Turbine, wo sie oft verletzt und getötet
werden .
Schädigung von Fischen durch Wasserkraftanlagen Fleischwunden, Quetschung, Striemen, Schnittwunden, Blutergüsse, Schuppungen, geplatzt, Teilzertrennung, Totalzertrennung, Augendeformation, Wirbelbrüche
„Eine Folge der querverbauenden Wasserkraftnutzung ist neben der fehlenden Durchgängigkeit die direkte Gefährdung des
Fischbestandes durch laufende Kraftwerksturbinen. Die Saugströmung der Turbine zieht die Fische in der unmittelbaren Umgebung an. Sind die Abstände der Rechenstäbe des Einlaufrechens groß
genug, um den Fisch passieren lassen zu können, wird er in die Turbine gesogen und zerstückelt. Zudem verenden viele Fische durch die scharfkantige Oberflächenstruktur der einzelnen Rechen.”
„An allen bisher untersuchten Wasserkraftanlagen wurden immer Schädigungen an Fischen durch die WKA festgestellt” (Dipl.-Biol. Christine Lecour und Dipl.-Biol. Peter-Christian Rathcke, Vortrag „Schädigung von Fischen durch Wasserkraftanlagen“ - im Rahmen des 26.
BWK-Bundeskongress der Umweltingenieure vom 22.-24. Sept. 2011 in Wernigerode) |
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Wasserkraft ist nur dann ein Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung, wenn alle gesetzlichen Vorgaben nach WRRL (Wasserrahmenrichtlinie), Natura 2000 und WHG (Wasserhaushaltsgesetz) - bei strikter
Einhaltung der ökologischen Bedingungen - erfüllt werden.
In der Regel erfüllt turbinengestützte Kleine Wasserkraft die Bedingungen nicht.
Turbinengetriebenes Kleinstwasserkraftwerk am Lochbachkanal in Augsburg. |
Umweltbundesamt empfahl für’s EEG, die Kleinwasserkraft nicht mehr zu fördern. Nach dem Vorschlag der Fachleute vom Umweltbundesamt (siehe u.a. UBA-Texte 01/01) sollten im Gesetzestext des EEG die Kleinwasserkraftanlagen bis 1000 kW Leistung, gerade wegen der
vernachlässigbar geringen CO2-Einsparung (0,09% des bundesdeutschen CO2-Austoßes) im Verhältnis zu den vielfältigen, kaum
ausgleichbaren ökologischen Schäden
nicht gefördert werden. |
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Doch der blutige Wasserkraftstrom wird weiter bezuschusst! Sebastian Schönauer vom Arbeitskreis Wasser des BUND Naturschutz, verwies in seinem Vortrag beim Deutschen Fischereitag in Ulm am 19. Juni 2013 über „Regenerative Energien und
Gewässer, Klein(st) - Wasserkraft” darauf, dass in den Bundestagsdebatten zum EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) von den Wasserkraftlobbyisten ökologische Forderungen
des Natur- und Gewässerschutzes zum Betrieb von Wasserkraftanlagen, als „ÖKO-Ballast" verunglimpft wurden.
Die sehr gut organisierten Besitzer von Kleinwasserkraftanlagen konnten erreichen, dass im Bundestag fraktionsübergreifend eine Wasserkraftbesitzerlobby allen voran CSU-Politiker wie die
Herren Ramsauer und Glos, vereint mit „Klimapolitiker/innen“ der SPD und GRÜNEN, eine Subventionierung gerade der Kleinwasserkraft über das EEG regelrecht durchboxte.
Dies habe in vielen Fällen dazu geführt, dass gerade Betreiber Kleiner Wasserkraftanlagen immer weiter erhöhte Einspeisevergütungen (bis zu 12,67 Cent / KWh) nach den
Bestimmungen des EEG für sogenannten „Ökostrom” aus Wasserkraftwerken erhalten, ohne dass sich die ökologische Situation der Fließgewässer auch nur annähernd gebessert hätte.
Verbraucher zahlen für sogenannten „Ökostrom“ erhöhte Preise, erhalten aber weiterhin „Blutigen Strom aus Wasserkraft”.
Da verwundert es nicht, wenn im Hinblick auf den Vollzug ökologischer Anforderungen, laut Sebastian Schönauer zu konstatieren sei, dass sich bei den Genehmigungsbehörden auf Kreisebene
unter dem Druck der Politik ebenfalls die wirtschaftlichen Interessen der Kleinwasserkraftbetreiber durchpausen würden. Dies gehe bis hin zum
Mißbrauch der EEG-Einspeisevergütung.
Bedenklich sei, dass Umweltgutachter nach § 25 (3) EEG 2009 zahlreichen Wasserkraftanlagen „wesentliche ökologische Verbesserungen” attestiert hätten, wo letztlich in Zivilgerichtsprozessen
gar keine relevanten Verbesserungen festgestellt werden konnten.
Somit seien vielerorts Kleinwasserkraftbetreiber durch zweifelhafte Gutachten
ungerechtfertigt und zu Lasten der Stromverbraucher in den Genuss von 100.000den bis Millionen Euro gekommen.
Rückbau gefordert! Wir brauchen für die Energiewende keine kleinen Wasserkraftwerke und auch die Aufrüstung
veralteter Anlagen für mehr Ausbeute, bringt keinen ökologischen Nutzen für die Umwelt, wenn die ökologisch notwendigen Anforderungen nicht erfüllt werden.
Naturschützer fordern daher konsequent den Rückbau kleiner Wasserkraftwerke,
anstelle von zweifelhaften Modernisierungen veralteter Anlagen. Bei größeren Anlagen fordern sie das Durchsetzen der ökologisch notwendigen Anforderungen.
Aber sogar das neue große Wasserkraftwerk am Hochablass
in Augsburg ist seit 2013 ohne Fischtreppe am Netz - und dank der Welterbebewerbung können die Stadtwerke sich den Bau vielleicht auf immer sparen!
Das neue große Lech-Kraftwerk der Stadtwerke Augsburg am Hochablass hat bislang noch
keine Fischtreppe, obwohl diese geplante Öko-Auflage war und wiederholt umgeplant wurde. 2019 liegt sie nun auf Eis - wegen der UNESCO Welterbebewerbung!
Es müsse erst geprüft werden, ob die Fischtreppe das Welterbe beeinträchtigen könnte.
Ist das Öko-Strom, wenn Öko-Auflagen nicht erfüllt sind?
Politiker, die jedem Kilowatt Wasserkraftstrom und jedem kleinen Wasserkraftwerk pauschal ein „öffentliches Interesse”
bescheinigen möchten, nur weil es Strom erzeugt und ins Netz einspeist, handeln nicht umweltpolitisch nachhaltig und im
Sinne der Allgemeinheit. Sie stehen offensichtlich im Dienst der Profitinteressen privater Kleinwasserkraftbesitzer. |
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Quellen u.a.:
- Vortrag Schönauer, Sebastian: Regenerative Energien und Gewässer - beim Deutschen Fischereitag in Ulm am 19. Juni 2013
- Umweltbundesamt (Hrsg.): „Wasserkraftanlagen als erneuerbare Energiequelle - rechtliche und ökologische Aspekte“; UBA-TEXTE 01/01, ISSN 0722-186X, Berlin, Jan. 2001, 91 S.
- 15. WRRL-Forum des BUND am 21. September 2013, Thema „Wasserkraft – eine nachhaltige erneuerbare Energie? Wirklichkeit trifft Anspruch“, Zusammenfassung von Nikolaus Geiler
- Dipl.-Biol. Christine Lecour, 2011: „Schädigung von Fischen durch Wasserkraftanlagen“, Vortrag im Rahmen des 26. BWK-Bundeskongresses - BWK = Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und
Kulturbau e. V. - vom 22. bis 24. September 2011 in Wernigerode
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Für die EEG-Zulagen müssen alle Verbraucher beim Strompreis blechen
Betreiber von kleinen Wasserkraftwerken sind Unternehmer, die ihren Vorteil suchen Private Kraftwerksbetreiber in Augsburg schmücken sich oft, sie würden mit ihrem kleinen
Wasserkraftwerk soundsoviele „Haushalte mit Energie versorgen”. Als Energieerzeuger sind sie zwar bedeutungslos, aber Stromerzeugung ist keine selbstlose Tat!
Wasserkraftbetreiber verschenken den Strom nicht an ihre Mitbürger, denn die müssen dafür sogar mehr blechen (auch wenn sie keinen Öko-Stromtarif wählen).
Wasserkraftbetreiber bekommen erhöhte Einspeisevergütungen für jedes Kilowatt.
Angenommen ein Kleinstkraftwerk macht z.B. 50 Kilowatt Leistung in der Stunde x 24 Stunden = 1200 Kilowatt pro Tag.
Legen wir eine erhöhte Einspeisevergütung von 12,67 Cent pro Kilowatt zugrunde, dann sind das 152,04 Euro Einnahme pro Tag. Bei 50 kW/h Turbinenleistung liegt die monatliche
Einnahme für den Wasserkraftwerksbesitzer bei: 4561,20 Euro Er bekommt Geld, nur weil die
Turbine sich dreht - ohne dass er einen Finger dafür krumm macht. Für Rentner ein hübscher Nebenverdienst, gell? |
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Dies macht den Strom für ALLE Haushalte so teuer An der Strombörse kostet
das Kilowatt Strom bloß einen Bruchteil vom Verbraucherpreis, so z.B. Strombörse am 20.10.2017: 4,34 Cent/kWh der durchschnittl. Verbraucherpreis liegt aber bei ca. 25 - 30 Cent/kWh Klein(st)-Kraftwerksbetreiber bekommen
bis zu 12,67 Cent kWh als erhöhte Einspeisevergütung bezahlt und alle Stromkunden müssen für diese EEG-Einspeisevergütung mitzahlen.
Deswegen ist Strom so teuer bei uns. Die „Öko-Stromzulage” wird insbesondere den Betreibern kleiner Wasserkraftanlagen
gewährt, obwohl gerade dort die ökologischen Anforderungen oft nicht erfüllt werden, z.B. fehlen Fischtreppen oder sind mangelhaft.
Öko-Schwindel in Augsburg
Unwirksames wird als „Öko-Maßnahme” deklariert, um staatliche Subventionen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG zu kassieren. Das Video: Wie Ökostrom die Natur zerstört
(Beitrag über Augsburg beginnt nach ca. 5 Min.) zeigt, dass von Augsburger Behörden ein Plastikrohr als Fischtreppe eines Wasserkraftwerks anerkannt wurde. Im Film bestätigt ein Fachmann vom Regierungsbezirk Schwaben, dass das Plastikrohr als Fischtreppe völlig unwirksam ist. Die Fische werden trotzdem in die Turbinenströmung gezogen.
Öko-Zulagen für Unwirksames - das ist Subventionsbetrug! |
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Kraftwerksbetreiber sind freie Unternehmer - niemand wird in Augsburg
gezwungen, ein Wasserkraftwerk zu unterhalten! In Augsburg gibt es rund 40 kleine und kleinste private Wasserkraftwerke. Manchem Kraftwerksbetreiber gefällt es lt. Presseberichten nicht, wenn er den Rechen an seiner Turbine reinigen und dabei Müll aus dem Kanal entsorgen muß. Tja aber ... Regelmäßiges
Reinigen des Rechens gehört zu den normalen Alltagsarbeiten im Wasserkraftwerk. Manche Betreiber haben für diese Arbeiten billige Bedienstete. Andere machen einfach den
Rechen auf und lassen den Müll durchrauschen, zum nächsten Kraftwerk. Im Herbst fällt Laub in die Stadtkanäle, nach jedem Sturm schwimmen abgebrochene Äste und hineingewehter Müll darin.
Im Stadtgebiet gibt’s eine Menge Biber und Biberholz schwimmt oft in den Kanälen. Der Biber macht das nicht absichtlich, er denkt einfach nicht dran, dass er den Wasserkraftbetreibern damit so viel Mühe macht! Wenn das einem Kraftwerksbetreiber zu viel wird, steht es ihm frei, sein Kraftwerk zu aufzugeben. |